Volontär Bericht, 19. Jänner 2012, Tanja Tuppinger
Während meiner Ausbildung zur Sozialpädagogin habe ich mir in den Kopf gesetzt danach für ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen und siehe da: hier bin ich, ich Tanja Tuppinger, eine 22 jährige Kärntnerin bin hier in Stung Treng, Kambodscha.
Als ich hier in Stung Treng ankam, war es der 2. Januar- Feiertag! Alles ruhig, nichts los! Dara, ein Boy aus der Community, holte mich ab und brachte mich zur Community. Auf den Weg dorthin dachte ich mir: „Oh mein Gott, wo bin ich denn hier gelandet?“ Alles war ruhig und grün! Als wir ankamen hat mich Long Lypo sofort begrüßt und mir wurde mein Zimmer gezeigt. Alle Menschen hier sind sehr freundlich, das hat mich schon vom ersten Tag, als ich in Phnom Penh ankam, fasziniert. Ich fühlte mich, trotz meines Heimwehs, sofort wohl. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl!
Am nächsten Tag, als die Kinder da waren, ging es wesentlich lauter zu. Jedes Kind, das hier rumlief, rief schon von weitem „hello“. Sie kamen auf mich zu, neugierig, umarmten mich, berührten mich und das obwohl sie mich überhaupt nicht kannten und zum ersten Mal sahen. Ein Mädchen hat mir sogar ein selbstgemachtes Armband geschenkt, ich war wirklich gerührt.
Als ich mir die Klassen anschaute, war ich einerseits etwas schockiert und andererseits total begeistert. Schockiert deswegen, weil so viele Bänke und Tische in den Klassen waren und begeistert, weil sie schon so viel gelernt bzw. so viele Themen durchgenommen haben. Danach habe ich mich mit Thida, einer Lehrerin unterhalten. Sie hat mir viel erzählt. Als ich ihr beim Unterrichten zugesehen habe, bemerkte ich sofort, dass sie mit viel Herz ihre Arbeit macht. Sie ist eine wirklich gute Lehrerin.
Gleich in meiner ersten Woche “durfte“ ich schon unterrichten, weil eine Lehrerin krank war. Boah, war ich nervös, ich hatte ja so etwas zuvor noch nie gemacht. Meine Befürchtungen waren jedoch umsonst- die Kinder waren freundlich, lernbereit und ich glaube, sie haben meine Nervosität gespürt! Es war einfach unglaublich lustig und hat mir voll viel Spaß gemacht.
Danach sind mir so viele Spiele eingefallen, die ich basteln werde, welche im Unterricht praktisch eingesetzt werden können. Ein Spiel habe ich schon gestaltet, nämlich ein ABC Memory für die erste Klasse. Jetzt gebe ich sozusagen Förderunterricht um herauszufinden, wie weit die Kinder mit dem Alphabet schon sind um ein effizientes weiterbilden zu ermöglichen.
Nebenbei arbeite ich mich noch in die Patenschaften ein, was dann auch meine Hauptarbeit wird. Die Förderstunden möchte ich jedoch nicht aufgeben, sondern weiter ausbauen, denn es erscheint mir wichtig, den Kindern so gut ich kann zu helfen.
Ich freue mich auf eine schöne und lustige Zeit, mit vielen Herausforderungen und hoffe viel davon mitnehmen zu können!