Erfahrungsbericht 06.01.11-14.03.11
Angekommen in Stung Treng am Freitag, den 6. Januar 2011, wurde ich von allen herzlich begrüßt, auch wenn die wenigsten über mein Kommen Bescheid wussten. Patrick und Caro, die schon länger Volontäre der Evergreen Community waren, führten mich in meinen ersten Tagen in der Community herum und zeigten mir alles. Ich traf dann auch gleich am ersten Tag Lypo, den Leiter der Evergreen Community. Auch er war sehr offen, kam auf mich zu, stellte mir seine Familie und die anderen Lehrer vor und erklärte mir einiges. Am Montag begann dann auch schon die Arbeit. Meine Aufgabe, mit den Kindern zu basteln, konnte ich leider nicht von Anfang an wahrnehmen, da in der ersten Zeit keine Bastelsachen vorhanden waren. So kam es, dass ich als Englischlehrerin in der Community fungierte. Das Unterrichten gefiel mir jedoch sehr gut. Die Kinder waren sehr lieb, auch lernwillig und sie zeigten Respekt. Auch wenn ich aufgrund der Sprachbarriere (da ich kein Khmer spreche) oftmals Schwierigkeiten hatte, etwas zu erklären, hat mir das Unterrichten viel Spaß bereitet und es war eine tolle Erfahrung. Bald danach hat mich Patrick auch schon in die Patenschaften eingewiesen und wir starteten ein neues Patenschaftsprojekt mit Interviews und Hausbesuchen. Wir trafen mehrere Schulkinder zuhause bei ihrer Familie, um uns ein Bild von der Wohn- und Lebenssituation, der Nahrungs- und Trinkwasserversorgung usw. zu machen. Lypo begleitete uns bei diesen Besuchen, da er die meisten Familien persönlich kannte und uns als Übersetzer unterstützen konnte. Bei diesen Hausbesuchen sahen wir, wo wirklich Hilfe gebraucht wurde. Und durch Spenden von Verwandten und Bekannten von mir zu Hause war ich in der Lage, einigen armen Familien zu helfen. Mit dem Spendengeld kauften wir neue Fahrräder, Schuluniformen, Hefte, Schuhe und ähnliches für die Kinder.
In der Zwischenzeit wurden dann auch Bastelsachen beschafft, und die Kinder konnten mit dem Basteln loslegen. Fast regelmäßig ließ ich sie ca. einmal pro Woche malen und basteln. Die Kinder freuten sich so sehr, dass sie schon schrien und lachten, sobald sie sahen, dass Bastelsachen ins Klassenzimmer getragen wurden. Die selbstständige Arbeitsweise und die Kreativität der Kinder waren sehr beeindruckend. Ich merkte bald, dass sie sonst nicht oft zum Basteln kamen und finde, dass diese Bastelstunden weitergeführt werden sollten.
Jetzt, nach neun Wochen, am Ende meiner Zeit in Stung Treng angelangt, bin ich sehr dankbar für die tolle Zeit und all die Erfahrungen, die ich dort sammeln konnte. Sehr dankbar bin ich auch den Menschen, die das erst möglich gemacht, mir geholfen und mich unterstützt haben. Nun bin ich traurig, das Projekt jetzt schon verlassen zu müssen. Hoffentlich wird es aber irgendwann die Möglichkeit geben, nach Stung Treng zurückzukehren.