Kindertag in Kambodscha / Stung Treng (erzählt von Christian)
Der 28. August 2009 war für mich wohl einer jener Tage, die man sein Leben lang nicht vergisst. Wir organisierten ein Kinderfest gemeinsam mit unseren Kindern, eine Party, die am Beginn dieses so fantastischen gemeinsamen Projekts stand. Es waren alle dabei, 300 Kinder und ca. 100 Erwachsene feierten mit uns, zelebrierten Gemeinschaft, Liebe und Hilfsbereitschaft, und jeder von uns zeigte auch eine herzliche Dankbarkeit, dass wir dies erleben durften. Für 300 USD organisierten wir Essen für ALLE, sowie Kostüme für eine Aufführung der faszinierenden Khmer Tänze. Das ganze Dorf feierte mit uns, die Kinder genossen in vollen Zügen Ihr Essen. Man merkte auch bei vielen Kindern dieses unglaubliche Hungergefühl, ein Gefühl, das mich traurig machte, mir zugleich jedoch Kraft gab, um gemeinsam dieser Armut entgegenzuwirken. Dieses Lächeln, diese Feier, das gemeinsame Essen, die Aufführung der Khmer Tänze prägten sich tief in mein Herz ein. Die Kinder waren überglücklich, sie konnten endlich einmal die eigene Khmer Kultur so richtig genießen. Auch die Kultur der Khmer hat sehr unter der Herrschaft der Roten Khmer gelitten. Ich spürte, dass es für die Einwohner/innen unglaubliches Glück bedeutete, diese Khmer Kultur ohne Angst ausleben zu dürfen, und alles war einfach unbeschreiblich emotional.
Zum Ende der Feier kam der absolute Höhepunkt. Bottom, 11 Jahre, die ältere Tochter von Long Lypo, hielt eine Rede. Eine Rede, die uns zu Tränen rührte. Es finden sich Ausschnitte davon auf dem Dokumentarfilm, der ab 24. November 2009 präsentiert wird.
Anschließend bildeten wir mit ca. 400 Personen zwei Kreise (zuwenig Platz für einen Kreis), ich war im Mittelkreis, ich schrie mit all meiner Kraft: „Are we gonna fight for peace?“, die Kinder „Yeahhhhhhh!“ – „Are we gonna fight for our community?“, die Kinder „Yeahhhhhhh!“ – „Are we gonna fight for our families, children, friends, environment?“... „Yeahhhhhhh!“
Wahnsinn, diese Emotionen, einfach unbeschreiblich! Anschließend fingen alle an zu klatschen und zu singen, noch im Kreis, alle rückten zusammen, Long Lypo und ich waren in der Mitte. Erwin filmte diese rührenden Szenen, wir wurden beinahe von den Kindern erdrückt und wir spürten einfach nur Liebe, Gemeinschaft, Energie und Kraft. Ja, die Kinder haben Hoffnungen in uns, wir gaben Ihnen die Hoffnung, eine Hoffnung für Freiheit, Unabhängigkeit und Frieden.